Dez
Geschichte bis 2000
Im Mai 1997 wurde der Laden im EG angemietet mit dem Ziel, eine weitere gastronomische Einrichtung zu schaffen. Behördliche Engstirnigkeit vereitelte dies. Genehmigungen wurden nicht erteilt, aus ‚bauordnungsrechtlichen' Gründen das Kellergewölbe geschlossen sowie der Betrieb der Teestube, der Galerie und des Büro 2000 , dem zur Kultur- und Kommunikationsstätte umfunktionierten Laden, nur auf ‚Eigene Verantwortung' gestattet. So begann das zähe Ringen um eine Zukunft. Das Büro 2000 wurde dabei zur Keimzelle, während im 1. Stock der Kulturbetrieb weiter ging. Im August 1997 legte der Verein ein Umbau-, Nutzungs- und Finanzierungskonzept vor. Spendenaufrufe wurden in alle Welt geschickt, als Bauträger die ‚Junktim GbR' begründet. Das Haus sollte gekauft werden.
Nun wollen wir uns hier nicht über Strategien und Hintergründe städtischer Immobilienpolitik auslassen. Auch nicht über dieses seit Jahrhunderten Weimar-typische Phänomen, diesen Interessenkonflikt zwischen bodenständig-kultureller Weltoffenheit und konservativ-provinziellem Spießertum. Zitieren wir lieber noch einmal Bürgermeister Folger (SPD): “Im Sanierungsgebiet zähle nicht die Höhe des Gebotes, sondern die Qualität des Konzeptes, und das des C.Keller sei gut”. Aber es kam anders. Kein Schätzwert mehr, selbst der in der Zeitung ausgeschriebene Kaufpreis wurde am Ende noch deutlich übertroffen. Das Vereinskonzept wurde zu Makulatur. Die Stadthäupter entließen sich selbst aus ihrer Verantwortung. Und wie sollte es nun weitergehen?